Handwerkskunst bei Capolavoro: Einblicke in die Manufaktur am Ammersee

Capolavoro stellt die Prozesse und Arten von Handwerkskunst vor, durch die in der Manufaktur am Ammersee wunderschöner, hochqualitativer Schmuck entsteht. Die Führung durch die verschiedenen Bereiche zeigt, wie viele Faktoren und wichtige Aufgaben zusammenkommen, damit wir am Ende ein Produkt genießen können, das Freude macht.

INHORGENTA Leitthema: Craftsmanship

Die INHORGENTA hat für das kommende Jahr „Craftsmanship“ zum Leitthema ausgerufen. Alles dreht sich um die Handwerkskunst, die dem Schmuck und auch Uhren Qualität verleiht, doch oft wie eine magische Geheimzutat hinter dem Produkt versteckt bleibt. Deswegen ist es richtig, die besondere Präzision und Sorgfalt, mit der die Kostbarkeiten entstehen, in den Fokus zu rücken. Darin stecken Tradition, Geschichte, Talent, Leidenschaft, Aufmerksamkeit und Geduld, die unseren liebsten Alltagsbegleitern ihre Schönheit und Einzigartigkeit verleihen.

Die Familie Fritsch, die in ihrer Manufaktur am Ammersee den Schmuck für ihre Fine Jewelry Marke Capolavoro produziert, gewährt besondere Einblicke in den gestalterischen und handwerklichen Prozess. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, kann sogar mit Voranmeldung die Manufaktur in Inning am Ammersee selbst besuchen. 

“Capriccio” Ringe mit Farbedelsteinen und Diamant-Pavé, handgefertigt in Inning am Ammersee. © Capolavoro

Das Kabinett – die Schaltzentrale der Manufaktur

Im Kabinett laufen bei Capolavoro Organisation, Planung und Kontrolle zusammen. Hier kümmern sich Expertinnen und Experten um den Materialeinkauf – zum Beispiel Diamanten, Farbedelsteine und Edelmetalle – die Koordination der Arbeitsabläufe sowie die rechtzeitige Fertigstellung von Schmuckstücken. Das ist auch zu besonderen Anlässen oder in Stoßzeiten wie zu Weihnachten besonders wichtig.

Ein zentraler Bestandteil bei Capolavoro ist die Qualitätskontrolle: Hier wird alles geprüft, angefangen beim Eingang der Materialien über Schliff, Farbe und Reinheit der verwendeten Steine bis hin zur Endkontrolle der fertigen Schmuckstücke. Dabei brauchten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein geschultes Auge, Erfahrung und Präzision.

Farbedelsteine werden in der Manufaktur immer mit Blick auf Schliff, Farbnuancen und individuelle Kundenwünsche geprüft. Capolavoro arbeitet ausschließlich mit zertifizierten und fair gehandelten Steinen sowie mit langjährigen Lieferanten.

Das Kabinett verbindet Fachwissen aus Goldschmiedehandwerk, Juwelierkunst, Betriebswirtschaft und Logistik. Erfahrung und Detailgenauigkeit machen hier den Unterschied – von der Planung bis zur letzten Prüfung.

Moderne Technik im Einsatz: 3D-Modellbau für neue Schmuckkreationen. © Capolavoro

Design zum Anfassen – Modellbau bei Capolavoro

Der Modellbauer ist die Schnittstelle zwischen der Idee und dem fertigen Schmuckstück. Er entwickelt das Masterdesign, fertigt Skizzen und CAD-Modelle an, erstellt 3D-Drucke sowie Prototypen und begleitet jedes neue Stück von der Inspiration bis zur Serienreife.

Neben Kreativität verlangt diese Aufgabe viel technisches Know-how, räumliches Vorstellungsvermögen, Organisationstalent und vor allem Freude am Problemlösen. Viele Designs entstehen aus Kundenwünschen oder Teamideen und werden in enger Abstimmung mit der Geschäftsleitung umgesetzt.

Die Arbeit umfasst nicht nur Gestaltung, sondern auch Kostenkalkulation und die Sicherstellung der technischen Umsetzbarkeit. Von schnellen Sonderanfertigungen, die in sieben bis zehn Tagen umgesetzt werden können, bis hin zu aufwändigen Projekten wie „Billion Dreams“, deren Fertigstellung bis zu vier Jahre dauern kann.

Ein Meisterwerk, das viel Zeit in der Fertigstellung braucht. Das “Billion Dreams” Collier. © Capolavoro

Ob „Memory Lock“ oder „Billion Dreams“ – digitale Techniken wie CAD und Rendering sind heute auch in der Welt des Schmuckdesigns unverzichtbar. Am Ende gilt: Ein Design ist erst dann produktionsreif, wenn es technisch funktioniert, wirtschaftlich passt – und alle Beteiligten überzeugt.

Golddetail für einen “Rose” Ring von Capolavoro. © Capolavoro

Alles Handarbeit – die Goldschmiede bei Capolavoro

In der Goldschmiedeabteilung von Capolavoro, die überwiegend weiblich besetzt ist, wird jedes Schmuckstück mit Leidenschaft und handwerklicher Präzision gefertigt. Auch in der Goldschmiede gibt es ganz unterschiedliche Bereiche und sorgfältige Arbeitsschritte. Angefangen beim Umgang mit unterschiedlichen Goldlegierungen über das Prüfen und Bearbeiten frisch gegossener Teile bis hin zu Montagen, Gravuren und der Vorbereitung für das Fassen.

Neben klassischen Werkzeugen wie Feilen, Hammer oder Säge erfordert die Fertigung bei Capolavoro auch spezielles Know-how: etwa die Arbeit an den wasserdichten „Dream Globes“ oder die feine Drehtechnik der „Memory Lock“ Modelle. Routine und Erfahrung sind entscheidend, doch gerade besondere Schmuckstücke fordern die Goldschmiedinnen und Goldschmiede manchmal über viele Stunden hinweg heraus.

Fasserarbeiten an einem klassischen Brillantring mit sechs Krappen. © Capolavoro

Unfassbar genau – die Fasser bei Capolavoro

Das Fassen von Edelsteinen ist eine hochspezialisierte Handwerkskunst, die größte Präzision erfordert. Fasserinnen und Fasser setzen Diamanten und Farbedelsteine unter einem Mikroskop in die vorbereiteten Schmuckstücke ein – eine verantwortungsvolle Arbeit, da die Steine weder beschädigt werden noch locker sitzen dürfen.

Die Tätigkeit der Fasserinnen und Fasser beginnt bereits beim Modellbau, wenn Position und Art der Fassung festgelegt werden. Ob Krappen-, Zargen- oder Pavé-Fassung – jedes Stück erfordert individuelle Vorbereitung und handwerkliches Feingefühl. Typisch für Capolavoro ist das Arbeiten mit gespaltenen Krappen, bei denen eine einzelne Krappe zwei Steine hält.

Geduld ist dabei die wichtigste Eigenschaft: Je nach Größe und Art der Steine kann das Fassen mehrere Stunden dauern. Am Ende aber entsteht die unverwechselbare Brillanz, die den Schmuck von Capolavoro auszeichnet.

Polieren eines “Capriccio” Rings in der Manufaktur von Capolavoro. © Capolavoro

Genug ist nicht genug – das Polieren

Polieren ist ein traditionsreiches Handwerk, das bei Capolavoro von erfahrenen Spezialistinnen mit größter Sorgfalt ausgeführt wird. Obwohl ein Schmuckstück oft schon „fertig“ aussieht, sorgt die aufwändige Politur erst für den unvergleichlichen Glanz, der Gold und Edelsteine noch strahlender wirken lässt.

Mit Schleifpasten, Poliermotoren und feinen Werkzeugen bearbeiten die Polisseusen auch schwer zugängliche Stellen – manchmal dauert die Arbeit an einem kleinen Ring genauso lange wie an einem großen Stück. Nach dem Polieren wird jedes Schmuckstück im Ultraschall gereinigt und anschließend von der Qualitätskontrolle freigegeben.

Besonders herausfordernd sind dünne Stellen oder das Nachpolieren von getragenem Schmuck: Hier braucht es

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