Chronograph: Zeitschreibende Neuheiten von Union Glashütte, TAG Heuer, G-SHOCK, Seiko, Omega, Hanhart und Czapek
Zwei Drücker, Hilfszifferblätter, viele Zeiger – so lassen sich die meisten Chronographen beschreiben. Doch Chronograph ist nicht gleich Chronograph. In welcher Ausführung auch immer: Die Stoppuhr erfreut sich ungebrochener Beliebtheit.
Neben der klassischen Funktion der Zeitanzeige lässt sich ein Chronograph zum Messen von Zeitspannen nutzen. Hand aufs Herz, liebe Chronographenbesitzer: Wie oft verwenden Sie diese Funktion? Und wie firm sind Sie hinsichtlich der Anwendung? Egal, es ist immer gut zu wissen, dass man eine hochfunktionale Uhr am Handgelenk trägt.
Union Glashütte: Belisar Chronograph Limitierte Edition Speedster 2025

Uhrwerk: UNG-27.S1 (Automatik)
Gangreserve: 65 Stunden
Funktionen: Chronograph, Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Sekundenstoppvorrichtung,Datum (Datumskorrektur durch Korrektor bei 10 Uhr)
Materialien: Edelstahl, Kautschuk, Kalbsleder
Maße: 44 x 15 mm
Wasserdichtigkeit: 10 bar
Zifferblatt: blaugrau
Besonderheiten: limitiert auf 388 Exemplare, besondere Limitierungsbox
UVP: 3.300 €
Start, Stopp, Nullstellung
Die Chronographenfunktion einer analogen Uhr ist folgt stets dem Prinzip Start, Stopp, Nullstellung : Mit dem einen Drücker startet und stoppt man den Stoppvorgang, mit dem anderen stellt man die Stoppzeiger auf Null zurück. Beide Drücker sitzen meist auf der rechten Seite des Gehäuses bei 2 und 4 Uhr. Die verstrichenen Sekunden zeigt in der Regel ein zentraler Zeiger an.
Es gibt auch sogenannte Monopusher, welche mit einem Drücker für die Chronographenfunktion auskommen. Dieser Single-Drücker befindet sich üblicherweise in der Krone, sodass eine solche Uhr mit einem einzelnen Bedienelement auskommt. Derartige Zeitschreiber sind seltener und wirken optisch eleganter als klassische Chronographen mit zwei Drückern.
Die Geschichte des Chronographen
Der Begriff Chronograph leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „Zeitschreiber“ (abgeleitet von chronos (Zeit) und graphein (schreiben, zeichnen).
1776 entwickelte Jean Moïse Pouzait in Genf einen frühen Vorläufer, bei dem der Sekundenzeiger separat gestoppt werden konnte. Damals stoppte jedoch das gesamte Uhrwerk und es gab keine Nullstellung – als Chronograph wurde diese nicht bezeichnet.
Das gilt auch für die „zeitmessende Uhr“ des belgischen Uhrmachers Hubert Sarton (1748–1828) und die verschiedenen Optionen für die Anzeige von sechzigstel Sekunden von Uhrmacher und Erfinder John Arnold (1736–1799).
Der Begriff Chronograph wurde durch Nicolas Mathieu Rieussec (1781–1866) geprägt. Er erfand eine Vorrichtung mit zwei rotierenden Scheiben mit einem zeigerbasierten Tintenmechanismus, der Zeitabschnitte markierte.
Nach einem erfolgreichen Funktionstest während eines Pferderennens in Paris am 1. September 1821 wurde Rieussecs Zeitschreiber von der Königlichen Akademie der Wissenschaften offiziell als Sekunden-Chronograph anerkannt.
Automatik- und Quarz-Chronographen
Hinsichtlich des ersten Chronographen mit Automatikuhrwerk lieferten sich übrigens drei Protagonisten ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Jahr 1969: das Konsortium Chronomatic (Heuer, Breitling, Hamilton-Büren, Dubois-Dépraz), Zenith und Seiko.
TAG Heuer: Carrera Extreme Sport Collection

Uhrwerk: Caliber TH20-00 (Automatik)
Gangreserve: 80 Stunden
Funktionen: Chronograph, Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Datum, Tachymeter
Materialien: Roségold, Titan, Kautschuk
Maße: 44 x 15,1 mm
Wasserdichtigkeit: 10 bar
Zifferblatt: skelettiert
UVP: 22.300 €
Der erste Quarz-Chronograph erschien nur wenige Jahre später. 1975 präsentierte Seiko zunächst einen digitalen Zeitschreiber, 1983 folgte der erste analoge Quarz-Chronograph.
G-SHOCK: GST-B1000D

Uhrwerk: Kompaktmodul mit Tough Solar-Technologie und Smartphone-Link über Bluetooth (Quarz)
Gangreserve: 5 Monate (bei normalem Gebrauch ohne Lichteinfall nachAufladung),) 18 Monate (bei völliger Dunkelheit mit aktivierter Energiesparfunktion nach vollständiger Aufladung)
Funktionen: Stoppuhr, Flight-Log-Modus, Timer, automatischer Kalender, Tagesalarme, LED-Beleuchtung
Materialien: karbonverstärkte Edelstahl-Resingehäuse
Maße: 46,9 x 44,2 x 11,6 mm
Wasserdichtigkeit: 20 bar
Zifferblatt: blau, grün, schwarz, Kigumi-Muster
Besonderheiten: automatische Synchronisation mit dem Smartphone mittels App
UVP: 399 €
Seiko: Prospex Speedtimer Solar Chronograph SSC959

Uhrwerk: Solar-Kaliber V192 (Quarz)
Gangreserve: bis 6 Monate
Funktionen: Stoppfunktion, Zwischenzeit, 24-Stunden-Anzeige, Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Datum, Tachymeter
Materialien: Edelstahl
Maße: 39 x 13,3 mm
Wasserdichtigkeit: 10 bar
Zifferblatt: Champagner
Besonderheiten: limitiert auf 2.700 Exemplare (nummeriert), speziell designte Box
UVP: 860 €
Die Hilfszifferblätter
Läuft gerade kein Stoppvorgang, erkennt man bei einem mechanischen Chronographen anhand der sogenannten kleinen Sekunde, ob die Uhr überhaupt läuft. Diese befindet sich auf einem der meist drei Hilfszifferblätter eines Chronographen.
Die weiteren Hilfszifferblätter – oft auch als Counter, Zähler oder Totalisatoren bezeichnet – erfassen die Anzahl der Minuten und Stunden. Damit lassen sich bei vielen Chronographen Zeitspannen von bis zu 12 Stunden messen.
Bei Zeitschreibern mit nur zwei Hilfszifferblättern dient eines der kleinen Sekunden und das andere dem Stoppen von Zeiten von 30 oder 60 Minuten.)
Omega: Speedmaster Milano Cortina 2026

Uhrwerk: Omega 3330 (Automatik)
Gangreserve: 52 Stunden
Funktionen: Chronograph, Tachymeter, Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Datum
Materialien: Edelstahl
Maße: 38 x 45,2 x 14,75 mm
Wasserdichtigkeit: 10 bar
Zifferblatt: weiß
Besonderheiten: von den Olympischen Winterspielen Mailand-Cortina 2026 inspiriertes Design
UVP: 6.600 €
Flyback und Rattrapante: Chronographen mit Sonderfunktionen
Die Erfindung der Flyback-Funktion schreibt sich Longines auf die Fahnen. 1925 stellte die Marke aus St. Imier ihr erstes Modell mit Flyback-Mechanismus vor, 1935 wurde das entsprechende Patent eingereicht, das am 16. Juni 1936 eingetragen wurde. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Chronographen, dessen Sekundenzeiger angehalten, zurückgesetzt und neu gestartet werden muss, ermöglicht es ein Flyback-Chronograph, den Zeiger mit einem einzigen Druck sofort auf null springen und die Zeitmessung erneut beginnen zu lassen.
Dies ermöglicht es beispielsweise Piloten, Flugetappen praktisch und schnell nacheinander zu messen, und erleichterte vor allem in der vordigitalen Zeit die Navigation.
Hanhart: 417 ES Mocha Flyback Date

Uhrwerk: AMT5100 M Manufacture AMT von Sellita (Handaufzug)
Gangreserve: 58 Stunden
Funktionen: Chronograph, Flyback, 30-Minuten-Zähler, zentrale Stoppsekunde, Sekundenstoppvorrichtung, Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Datum
Materialien: Edelstahl, Kalbsleder
Maße: 42 x 49,75 x 13,5 mm
Wasserdichtigkeit: 10 bar
Zifferblatt: Mokkabraun
Besonderheiten: limitiert auf 200 Exemplare
UVP: 2.690 €
Der Rattrapante-Chronograph – auch Schleppzeiger- oder Doppelchronograph genannt – ermöglicht das Stoppen von Runden- oder Zwischenzeiten und ist deshalb eher auf der Rennstrecke anzutreffen. Die Bezeichnung Rattrapante stammt vom französischen Wort rattraper und bedeutet so viel wie wieder einholen. Damit ist ein zweiter Stoppsekundenzeiger gemeint, der für das Stoppen der Zwischenzeiten zuständig ist.
Czapek: Antarctique Rattrapante R.U.R.

Uhrwerk: SXH6 (Automatik)
Gangreserve: 60 Stunden
Funktionen: Rattrapante-Chronograph, Zwischenzeit, Stunden, Minuten, kleine Sekunde
Materialien: Edelstahl
Maße: 42,5 x 15,3 mm
Wasserdichtigkeit: 12 bar
Zifferblatt: grau-metallisiertes Saphirglaszifferblatt
Besonderheiten: Anzeige des Chronographen-Status im Roboterkopf bei 12 Uhr, Monopusher, limitiert auf 77 Exemplare
UVP: 74.600 €
Wenn Sie einen Rattrapante-Chronographen wie gewohnt starten, laufen die beiden übereinanderliegenden Stoppsekundenzeiger los. Meistens kann man den zweiten Zeiger mithilfe eines dritten Drückers entkoppeln, sodass nur noch ein Zeiger weiterläuft. Wird dieser Drücker erneut betätigt, holt der gestoppte Zeiger den noch laufenden wieder ein.
Dieser Doppelzeiger- oder Rattrapante-Mechanismus geht auf das Jahr 1831 und den österreichischen Uhrmacher und Mitarbeiter von Breguet, Joseph Thaddäus Winnerl, zurück.






